Chronik des Kleingartenvereins „Hoher Kranz“e.V.
1921
Die Schönbeck’sche Familienstiftung Stendal verpachtete ihren Grundbesitz an der Heerener Straße an interessierte Kleingärtner. Es entstanden zunächst 48 Parzellen mit jeweils 500 Quadratmeter Fläche. Das Jahr 1921 gilt als Gründungsjahr unseres Vereins.
Bartholomäus Schönebeck wurde am 06.01.1548 in Stendal geboren. 1575 wurde er erstmals in den Rat der Stadt gewählt. Er heiratet seine zweite Frau Margarethe Salzwedel am 29.08.1581. Bürgermeister der Stadt Stendal wurde Bartholomäus Schönebeck zum ersten Mal 1596. Das umfangreiche Geschäft der Eheleute Schönebeck bestand vor allem aus Ackerbau, Tuchhandel und Brauwerk. Am 17. 02.1605 verstarb Bartholomäus Schönebeck. Aus seinem Nachlass gingen 4500 Taler in die Schönebecksche Fundation, die 1607 ins Leben trat, später durch Zustiftungen erweitert wurde und noch heute als „Schönbecksche Stiftung Stendal“ besteht. Der Zweck der Schönebeck’sche Stiftung war die Unterstützung der studierenden Jugend. Die Schönebeck’sche Stiftung ist eine der ältesten noch bestehenden Stiftungen des bürgerlichen Rechts in Deutschland. (Quelle: Wikipedia)
1921-1945
Die erste Satzung des Kleingärtnervereins „Hoher Kranz“ liegt nachweisbar aus der Zeit des nationalsozialistischen Staates vor. Unser Verein war demnach als Mitglied im Reichsbund der Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands e.V. registriert und gehörte zur Stadtgruppe Stendal.
Über die Leitung unseres Vereins in dieser Zeit liegen keine Dokumente vor.
1945-1974
Durch die Anordnung des Staates über die Bildung der Kleingartenhilfe durch den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) wurde 1958 die Umgestaltung sowie die Bildung von Gartensparten im Verband der Kleingärtner-Siedler vollzogen. 1959 wurde der zentrale Verband des VKSK (Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter) gegründet, dem auch wir angehörten. Bis zum Jahre 1974 erfolgte die Bewirtschaftung der einzelnen Parzellen selbstständig durch die Pächter. Schwerpunkte waren hier die Sicherstellung des Eigenbedarfs an Obst und Gemüse.
1974-1978
Eine vorübergehende Inanspruchnahme der Fläche der Schönbeck`schen Stiftung zur Vorbereitung einer Industrieansiedlung hätte das Aus für uns Kleingärtner bedeutet. Die geologische Voruntersuchung ergab dass die Fläche für die Industrie ungeeignet war. Einzelne Gartenpächter ließen sich nicht beirren und bewirtschafteten ihre Parzellen wie gewohnt weiter. Dank ihres Durchhaltevermögens sicherten sie so die Weiterführung unseres Vereins.
18.Mai 1978
Neugründung der Gartensparte „Hoher Kranz“
Unsere Gartensparte zählte bereits 97 Parzellen. 76 Mitglieder wählten in der Wahrburger HO Gaststätte Rudolf Hennecke zum ersten Vorsitzenden des Vereins. Sein Stellvertreter war Eberhard Herberg.
Beschlüsse:
- Verbreiterung des ersten Hauptweges
- Einzäunung der Sparte
- Elektroanschluss
- Wasseranschluss an das zentrale Wassernetz
- Brauchwasserversorgung
- Kleingartenordnung des Vereins
- Erhebung von Umlagen
- Gemeinschaftsarbeit
- Erweiterung der Gartensparte
- Patenschaftsarbeit
Unsere Gartensparte schloss einen Patenschaftsvertrag mit dem VEB Erdöl-Erdgas Stendal. Im Rahmen des Partnerschaftsvertrages erhielt unsere Sparte erhebliche finanzielle und materielle Unterstützung zur Schaffung der Infrastruktur.
Umsetzung der Beschlüsse:
- Umzäunung der Sparte
- Bohrung eines Brunnenes für Brauchwasser
- Anschluss an die Trinkwasserversorgung
- Anschluss an das Energienetz
Quelle Fotos und Grafiken: KGV „Hoher Kranz“